Gruppe ...50plus unter den Dächern des Domes

Bilder von Wilfried Kipker

Am 9. Januar 2012 trafen sich Mitglieder des Heimatvereins Eulenthal vor dem Hauptportal des Kölner Domes, um dort einmal hoch oben unter die Dächer zu schauen. Die Gruppe ...50plus hatte diese Führung organisiert und schnell fanden sich 17 Männer und Frauen, die sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen wollten.

Um 16.00 Uhr traf die Gruppe mit unserem Führer Herrn Markus Schroer zusammen. Er war Steinmetz in der Dombauhütte. Seine Arbeitszeit hatte er gerade beendet und war jetzt bereit die Führung zu starten. Zuerst musste die Gruppe aber aufs Dach kommen. Dazu bestieg sie einen Bauaufzug, der für 18 Personen zugelassen war. Damit war auch Größe der Besuchergruppe erklärt.

Oben am Dachrand angekommen, konnte der Bahnhofsvorplatz in der beginnenden Dämmerung von oben bewundert werden, und wir hatten einen ersten Blick hinab in die Vielfalt der Strebepfeiler und -bögen des Domes. Hier gab Herr Schroer auch gleich eine erste sachkundige Erklärung zu den ständig notwendigen Renovierungs¬arbeiten am Dom ab. Eine neue Kreuzblume ganz in der Nähe unseres Standortes war dafür ein anschauliches Beispiel. Unser Führer hatte selbst an diesem Teil, ebenso wie an weiteren Steinbauteilen, wie Stelen und Fialen, gearbeitet, die er uns auf dieser Führung zeigte. Deshalb waren seine Schilderungen über die Entwürfe und die Fertigung der Steinverzierungen des Domes auch hochanschaulich.

Weiter ging es dann unter das bleigedeckte Spitzdach des Domes, das von einer Eisenkonstruktion aus dem 19. Jahrhundert getragen wird. Bekanntlich ist der Dom erst 1880 fertiggestellt worden, und ein großer Adler, der ursprünglich für Kaiser Wilhelm I. zur Abschlusszeremonie des Dombaues an den Türmen angebracht war, ist jetzt hier zu sehen. Dieser Dachraum eröffnete uns auch einen Blick von oben auf die Kreuzgewölbe des Innenraumes. Außerdem konnten wir hier die hervorragenden Steinmetzarbeiten an fertiggestellten Ersatzbauteilen durch Handauflegen fühlen und bewundern.

Weiter ging es dann außerhalb des Daches auf schmalen Gängen weiter in Richtung der Domtürme. Wir erlebten bei einsetzender Dunkelheit einen romantischen Blick auf den erleuchteten Roncalliplatz, bewegten uns auf engen Wendeltreppen wieder etwas abwärts und schauten schließlich aus dem Triforium, einem engen Wandelgang oben im Domlanghaus, in das beleuchtete Dominnere. Es war ein überwältigender Anblick.

Eindrucksvoll war schließlich auch der Anblick eines Lagerraumes im Nordturm. Die Gestaltung dieses Raumes mit seiner enormen Höhe und dem Kreuzgewölbe, dem hohen Fenster, den Säulen, und seinen Verzierungen widersprach eigentlich vollkommen seiner Verwendung als Abstellraum. Aber in einem so großen Dom ist auch das möglich.

Anschließend ging es wieder durch das Triforium – diesmal auf der anderen Seite des Innenraumes – zurück zum Bauaufzug. Die Führung war beendet. Herr Schroer erhielt volle Anerkennung und Dank für seine umfassenden und informativen Erklärungen.

Die Führung ?Unter den Dächern des Domes ? war damit zwar abgeschlossen, nicht aber der Abend für die Gruppe ...50plus. Sie überquerte den Bahnhofsvorplatz und genoss im Gaffel-Haus noch einige Gläser Kölsch. Das musste sein, sonst wäre es kein Ausflug nach Köln gewesen.

Hier ein paar Eindrücke!



















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